Kurzreise zum Jahreswechsel - Scharmützelsee und Spreewald

Erinnert ihr euch an die Zeit, als wir noch dachten Winter wäre etwas, was in den Monaten Dezember, Januar und Februar stattfindet? Inzwischen wissen wir es ja besser. Naja, am Anfang dieses altmodischen Winters entschlossen wir uns kurzfristig, dass wir den Jahreswechsel diesmal nicht tanzend, sondern lieber in der Sauna verbringen wollten. Was nicht ganz einfach war, so kurzfristig. Doch schließlich wurden wir fündig. Am Scharmützelsee in Bad Saarow. Wir buchten ein Hotel und Silvester in der Saarowtherme, einschließlich eines im Bad stattfindenden Silvesterdinners.
So machten wir uns gemeinsam mit einem befreundeten Paar am 30.12. auf den Weg nach Bad Saarow. Das liegt übrigens in Brandenburg, zirka 70 Kilometer südöstlich von Berlin. Verbrachten den Nachmittag im kalten Wind, aber völlig schneefrei, spazierend am Scharmützelsee. Der sich sehr idyllisch präsentierte, das Ufer gesäumt von alten Villen. Teilweise wunderschön restauriert, teilweise eher einsturzgefährdet wirkend. In den goldenen Zwanzigern war Bad Saarow bevorzugter Treffpunkt der Berliner Kultur- und Filmszene. Aus der Zeit scheinen auch die meisten Villen zu stammen. Heute eher ein typischer Kurort, die meisten Besucher dem Rentenalter nahe oder schon darüber hinaus.
Für Spaziergänge wirklich sehr schön und falls man sich aufwärmen möchte, gibt es auch die verschiedensten Varianten von Glühwein zu kaufen.


Am Abend speisten wir ausgezeichnet im Cafe Dorsch und bereiteten uns später im Hotelzimmer (nicht verraten) eine legendäre Feuerzangenbowle. So gesättigt und entspannt schliefen wir tief und fest in den letzten Tag des Jahres hinein.
Die Veranstaltung in der Therme war erst für 18 Uhr geplant, so dass nach dem reichlichen Frühstück noch der ganze Tag vor uns lag. Ein kurzer Blick auf die Landkarte offenbarte, der Spreewald ist nicht weit, also setzten wir uns ins Auto und machten uns auf den Weg. Uns schwebte so eine typische Kahnfahrt vor.
In Lübben wurden wir leider nicht fündig, hier hatten die Betreiber wohl größere Silvesterveranstaltungen geplant. Die schickten uns weiter nach Lübbenau und da konnten wir tatsächlich zu einer Spreewaldkahnfahrt starten. Mit einer Kanne Glühwein, Schnäpsen und einem Tisch mit entzückenden Plastikblümchen. Hier einige Impressionen.


Das übliche Fortbewegungsmittel im Spreewald: der Kahn. Hiermit wird außer Touristen auch fast alles andere befördert.


Auch die Gaststätten sind wunderbar und manchmal auch ausschließlich vom Wasser zu erreichen.


Spreewälder Gurkenfässer werden durchaus auch zweckentfremdet.


Die Ortseingangsschilder stehen natürlich auch an den Wasserstraßen.


Auch der Müll wird hier per Kahn abgeholt, genauso wie die Post per Kahn gebracht wird.


Nicht nur die Enten scheinen sich hier wohl zu fühlen. Der gute Mann, der uns durch die Wasserläufe stakte, beteuerte, er könne sich nicht vorstellen woanders zu wohnen. Insgesamt ein wirklich gelungener Ausflug und im Sommer sicher durchaus einen längeren Aufenthalt wert.
Gut durchgefroren machten wir uns auf den Rückweg nach Bad Saarow, wo wir das neue Jahr dann später, nach einem leckerem Essen in leichter Bekleidung, irgendwie leicht dekadent, mit einem Glas Sekt in der Hand im warmen Wasser des Außenbeckens der Therme begrüßen konnten. Die Lichter des Feuerwerks über uns spiegelten sich im Wasser um uns herum. Mal eine andere Art Silvester zu erleben.



2 Kommentare:

  1. Der Spreewald ist eine zauberhafte Ecke. Leider kennen immer noch viel zu wenige Leute dieses Fleckchen.
    Ich fahr immer wieder gerne hin, und wenn es auch nur ein paar Tage sind.
    Die Bilder hier sprechen auch für sich.

    LG

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    1. Der Spreewald im Winter war schon schön, der Spreewald im Sommer ist sicher noch schöner... Deshalb muss ich wohl noch einmal hin :)

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