Hamburg entdecken - unser Michel

Unser letzter Besuch hat gezeigt: der Michel steht in einem Paralleluniversum. Der Michel? Hamburgs Hauptkirche und Wahrzeichen, Sankt Michaelis. 132 Meter ist der Kirchturm hoch und prägt die Silhouette der Stadt wie kaum ein zweites Bauwerk, war schon früh Orientierungszeichen für die auf der Elbe segelnden Schiffe. Und ist den Hamburgern lieb und teuer.
Vor kurzem wollten wir das schöne Wetter nutzen, wieder mal ein ungewöhnlich sonniger Sonntag, und haben entschieden einen touristischen Tag einzulegen. Michel, Kramer Amtsstuben und Hafen. Was der normale Tourist so macht. Wir haben sogar einen Parkplatz ergattert, einen ziemlich schmalen zwar, und nach mehreren Versuchen ist es uns dann tatsächlich auch gelungen das Auto zu verlassen, wohlgemerkt ohne durch die Kofferrraumklappe zu krabbeln und ohne die nebenstehenden Autos zu beschädigen. Für die stehengebliebenen Passanten, die uns dabei beobachten, ist das sicher eine interessante und erheiternde Einlage.
Ein seltener, strahlend blauer Himmel wölbt sich über der Stadt. Kein Wölkchen in Sicht. Also an der Kasse brav 5 Euro bezahlen und dann faul mit dem neuen Fahrstuhl nach oben. Ja, und dann? Angekommen auf der Aussichtsplattform in 106 Metern Höhe ist klar, dass wir uns nun im Paralleluniversum befinden.
Dunkle, bedrohliche Wolken sind über der Hansestadt aufgezogen, es weht ein schneidender Wind hier oben. Wo ist das Blau? Wo ist die Sonne?

Egal in welche Richtung man schaut, es liegen böse Wolken über der Stadt.

Über der Alster noch ein letzter Rest Blau...
























...doch auf die teuerste Baustelle der Stadt, die Elbphilharmonie, kommt nichts Gutes zu...

Wir halten es fast zwanzig Minuten dort oben aus, immer in der Hoffnung, dass der blaue Himmel genauso unvermittelt zurückkommt, wie er verschwunden ist, den Wind vertreibt und die Sonne wieder auf ihrem angestammten Platz zu sehen ist. Aber Pustkuchen! Ein kurzer Blick noch auf unser nächstes Ziel, die Kramer Amtsstuben, und dann gehts wieder runter, diesmal allerdings zu Fuß, um wieder Wärme in dieselben zu bringen.
452 Stufen bis zur Fahrstuhlplattform und dann noch einmal 52 Stufen bis wir erneut im Eingangsbereich der Kirche stehen.


Noch ein kurzer Blick in den barocken Innenraum, der eigenartigerweise sonnendurchflutet wirkt, und wir stehen vor der Kirche.
























Tja, und da war er wieder, der strahlend blaue Himmel über dem Michel. Seitdem wissen wir: Es gibt ihn zweimal, einmal in diesem Universum und einmal im Paralleluniversum.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen