Türkei 6 - Kappadokien - Avanos, das Tal der Mönche und Zelve

Unser Höhlenzimmer hat eine Glastür, die auf eine Art Balkon führt, von dem man wunderbar über den Ort Göreme schauen kann. An diesem frühen Morgen begrüßen uns schwebend über Göreme, im Licht der aufgehenden Sonne, zahlreiche Heißluftballons in unterschiedlichen Farben. Ein wahrhaft erhebender Anblick.























Die Heißluftballons starten im Morgengrauen, aber nur dann, wenn der Wind nicht zu stark weht und die Thermik stimmt. Was während unseres einwöchigen Aufenthaltes genau dreimal der Fall ist, wovon einmal die Windverhältnisse eher als grenzwertig zu bezeichnen sind und die Ballons wie hilflos ausgelieferte Spielbälle mal hierhin, mal dorthin getrieben werden. Viele Touristen kommen übrigens nur für diesen Ballonflug hierher. Einnmal über die Felskegel fliegen, gemeinsam mit vielen anderen Touristen in einen Korb gezwängt, die obligatorischen Fotos schießen und weiter gehts. Tatsächlich hat die Vorstellung über diese besondere Landschaft hinwegzuschweben auch für uns durchaus ihren Reiz, doch der Preis von 150-180 Euro pro Person hält uns dann davon ab. Wobei man sich vergegenwärtigen sollte, dass man in Deutschland gut das dreifache dieses Preises bezahlt. So genießen wir einfach das Schauspiel und sehen den hoheitsvoll davon schwebenden Ballons sehnsüchtig hinterher.
Für heute haben wir einen Besuch in der kleinen Kreisstadt Avanos geplant. Durch diesen Ort fließt der Kizilirmak und hinterlässt meterhohe Tonablagerungen an seinen Ufern. Kein Wunder also, dass es hier eine jahrhundertealte Tradition des Töpferhandwerkes gibt. Und so werden wir, nachdem wir den Wagen an der Straße geparkt haben, immer wieder gebeten doch die Töpfereien zu betreten. Was wir dann schließlich auch tun und verwundert feststellen, dass sich hinter der schmalen Fassade ein Labyrinth in den Fels gehauener Räume und Gänge befindet. Die Temperatur ist angenehm kühl, wir bekommen Hauswein aus kleinen Tonbechern und eine Vorstellung der
Polizeistation
Stabilität der Ton- kannen. Indem wir nämlich gebeten werden uns darauf zu stellen. Und tatsächlich - sie halten! Natürlich kaufen wir zu guter Letzt auch eine Kleinigkeit, bevor wir die Töpferei wieder verlassen.
Mehr als Töpfereien können wir in diesem Ort auch nicht finden und so suchen wir uns auf unserer Karte ein weiteres Ziel in der Nähe. Glücklicher- weise liegen auf dem Rückweg nach Göreme noch zwei Sehenswürdigkeiten. Paşabağları oder auch das Tal der Mönche ist unser erstes Ziel. Hier in diesem Tal voller eigenwillig aussehender Feenkamine soll ein Eremit, nämlich der heilige Simeon, im 5. Jahrhundert ein sehr zurückgezogenes Leben geführt haben.
Auch hier finden wir erneut Busladungen voller Touristen, diverse Souvenirstände und alles was dazugehört. Tatsächlich toben die Massen aber nur vor der Wohnhöhle des armen Eremiten, der zu seinen Lebzeiten bestimmt davon entsetzt gewesen wäre. Den Rest des Geländes kann man entspannt erkunden.

Das absolute Highlight des heutigen Tages ist aber ein weiteres Open-Air-Museum, nämlich das Museumsdorf Zelve, das nur wenige Kilometer entfernt am Ende einer Straße liegt, die in dieses
wunderschöne Tal führt. Dieser Ort bestand aus Felsenwohnungen, Wirtschaftsräumen und Kirchen, die sich in drei langgezogenen Tälern befinden. Bis zu seiner Räumung im Jahr 1950 gab es
hier außer einer Moschee keine künstlich erstellten Bauten, das gesamte Leben spielte sich innerhalb der Felsen ab. Geräumt wurde dieser Ort übrigens wegen Einsturzgefahr, was sicher eine ernstzunehmende Gefahr war, wie
zahlreiche Abbrüche auf dem Grund des rechten Tals zeigen. Die armen Bewohner wurden umgesiedelt in einen eher trostlosen und staubigen Ort namens Aktepe. Wer einmal durch dieses liebliche, verzaubert wirkende Tal gewandert ist, wird verstehen wie unglücklich sie gewesen sein müssen, diesen Ort zu verlassen.
Erstaunlicherweise sind außer uns hier kaum Touristen unterwegs. Nicht ein einziger Reisebus steht auf dem kleinen Parkplatz, nur einige Mietwagen und eine Gruppe Motorradfahrer. Wenn man durch diese Täler wandert, hört man noch die Bienen summen, sieht zahlreiche Schmetterlinge an üppig blühenden Büschen und Eidechsen auf den Felsen in der Sonne liegen. Wir persönlich fanden diesen Ort um ein vielfaches schöner, als das vielbesuchte Museumsdorf in Göreme.


Wir trinken noch einen frisch ausgepressten Orangensaft unter dem schützenden Dach eines irgendwie improvisiert wirkenden Restaurants und bekommen dazu ebenso frisch zubereitete "Sandwiches", die eher Ähnlichkeit mit einem heißen Wrap haben, ausgezeichnet schmecken und absolut günstig sind. Auch hier scheint alles etwas gemächlicher zu sein und die kleinen Buden und Restaurants passen ebenso in diese friedvolle Landschaft wie das ausgestorbene Dorf in den Felswänden.
Zurück im Hotel pausieren wir eine ganze Weile auf der Dachterrasse, bevor es noch einmal hinunter ins umtriebige Göreme geht, um zu essen.






3 Kommentare:

  1. Tolle Bilder... das mit den Heißluftballons gefällt mir besonders :)

    Liebe Grüße, Nicole von
    www.lipsticksandpics.blogspot.com

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  2. Schön, dass dir die Bilder gefallen. Sie spiegeln das wieder, was wir dort gesehen haben, es ist einfach ein wunderschöner Landstrich. LG

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  3. Kappadokien- Das traumhafte Urlaubsziel

    Vor mehreren Mio. von Jahren gab es eine Erosion, die eine umwerfende Stadt hat hervortreten lassen. Kappadokien wird ebendiese gegenwärtig benannt und hat verschiedenartige Provinzen zu bieten. Die Provinzen heißen Nevsehir, Aksaray, Kirsehir, Nigde plus Kayseri. Den Touristen bekannt ist vor allem der Ort Göreme, denn hier gibt es Felsformationen, die einfach phantastisch anzusehen sind. Die aus Tuffsteinfelsen gehauenen Höhlen- und Felsenkirchen muss man einfach gesehen haben. Diese wurden sogar im Jahre 1985 zum Weltkulturerbe ernannt, logischerweise von der UNESCO. Es ist nicht verwunderlich, dass Göreme das Herzstück von Kappadokien ist.

    Kappadokien wird auch gern als Stadt der Pferde benannt, weil die Touristen auf dem Rücken der Pferde Göreme auskundschaften können. Hinwieder auch, weil Kappadokien übersetzt in der Tat Land der schönen Pferde heißt. Da gibt es eine Menge zu erblicken, so die unterirdischen Städte Derinkuyu und Kaymakli, die bis zu 10 Etagen in die Tiefe reichen. Jene wurden in den 60er Jahren von Archäologen entdeckt.

    Wer Naturwunder mag, muss Kappadokien besuchen. Die bizarren Felsformen werden begeistern können, ebenso wie die eingehauenen Höhlen und Wohnungen oder Kirchen wie noch Klöster. Die Töpferstadt Avanos wird die Reisenden auch begeistern wie auch die Stadt Ürgüp.

    Ehe man den Urlaub bucht, kann man sich gerne über zusätzliche türkische Urlaubsziele auf www.nevsehir-kappadokien.de informieren. Auf diese Weise weiß man, wo exakt der Urlaub unvergesslich werden wird.

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