Amsterdam - der erste Tag

Nun wird es aber Zeit noch etwas mehr über Amsterdam zu schreiben, als nur über die Fahrräder. Die habe ich ja bereits im letzten Bericht reichhaltig bedacht.
Wir landen bereits am frühen Morgen am Schipphol Airport und ein netter Herr an der Info des öffentlichen Nahverkehrs schickt uns erstmal Richtung Hauptbahnhof, weil dort und nur dort ein 4-Tagesticket zu kaufen wäre. Und billiger als bei ihm. Sagt er. Das Gebäude des Hauptbahnhofes beeindruckt uns, tatsächlich muss ich sagen, ich habe noch keinen schöneren Bahnhof gesehen. Die Ticketschalter beeindrucken uns weniger, kein 4-Tagesticket, aber wir kaufen eines für drei und eines für einen Tag und diese sind tatsächlich insgesamt günstiger als am Flughafen.
So, was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag? Erstmal die Koffer ins Hotel, die wollen wir nicht die ganze Zeit mit uns herumschleppen.
Das Novotel liegt an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 4 und wir haben es zu einem unschlagbar günstigen Preis gebucht. 42 Euro pro Person und Übernachtung inklusive einem gigantischen Frühstücksbuffet. Da sind wir sehr zufrieden mit.
Mit der Straßenbahn gehts zurück in die Stadt, zwanzig Minuten dauert es vom Hotel. Ziellos lassen wir uns treiben und stellen schnell fest, hier geht es ziemlich entspannt zu. Großstädtische Hektik lässt sich nicht erkennen. Wir sind im Rotlichviertel gelandet, in einigen Fenstern sitzen spärlich bekleidete Damen und aus den Coffeeshops wabern süßlich riechende Wolken. Vielleicht sind deshalb alle so entspannt?
Schließlich stehen wir vor einer Kirche. Die Oude Kerk. Also hinein und besichtigen. Das machen wir so mit Kirchen. Wie? 8,50 € Eintritt pro Person? Seltsam. Na, wir wollen mal nicht knauserig sein. Bezahlen und hinein. Und wundern.
Eine fast leere Kirche. Scheint nicht mehr wirklich in Betrieb zu sein. Die Niederländer sind wohl nicht so die Kirchgänger? In der Mitte stehen irgendwie zuzsammengeschoben einige Restbänke. Als hätte sie jemand vergessen. Unsere Schritte hallen durch das leere Kirchenschiff. Zehn Minuten und wir stehen wieder vor der Tür. Der Eintrittspreis erscheint uns da doch ziemlich überhöht.
Da freu ich mich doch über den wunderbaren Fischladen um die Ecke. Der kostet gar nichts, ist auch noch fotogen und erinnert mich an früher. Amsterdam scheint sich eine Vielfalt an individuellen Läden erhalten zu haben. Nicht wie bei uns, wo die Geschäfte der Innenstädte inzwischen unbesehen ausgetauscht werden könnten.
Wir beschließen uns zu Wasser zu lassen, also eine Grachtentour zu buchen.
So werden uns allerlei Anekdoten geboten, während wir unter den Brücken und zwischen den Straßen hindurchschippern. Außerdem schont das die müden Füße. Denken wir.
Wir genießen die Stunde Pause und bekommen auch die orange Bestuhlung des Schiffes zum halben Preis angeboten... Weil die Niederländer ja nicht an der Europameisterschaft teilnehmen. Sagt der Schiffsführer mit zwinkernden Augen.
Da wir vom Schiff nicht alles so fotografieren konnten, wie wir wollten, gehts nun wieder zu Fuß weiter. Von wegen Füße schonen...
Übrigens gibts in Amsterdam auch ein Gegenstück zum schiefen Turm von Pisa. Nein, nicht der Turm auf dem oberen Bild. Der steht gerade. Aber das Haus auf dem unteren Bild nicht so wirklich.
Wir haben runde Füsse. Und Hunger. Wie immer zu einer nicht üblichen Essenszeit. 17.15 Uhr. Aber wir sind in einer Großstadt, hurra, und innerhalb von 5 Minuten sitzen wir in einem Pastarestaurant. Lecker und günstig, was wollen wir mehr?
Für heute soll es genug sein. Gesättigt und aufgewärmt geht es zu Fuß zur nächsten Straßenbahnhaltestelle.
Hier erfreut ein Straßenmusiker nicht nur den Rembrandt auf seinem Sockel sowie die anderen bewaffneten, langhaarigen Herren rundherum, nein, er erfreut auch uns. Und das obwohl oder vielleicht auch weil er völlig in seiner Musik versunken ist. Wir übrigens auch, die nächste Straßenbahn verpassen wir glatt.

Wir schaffen es dann aber doch zurück ins Hotel. Um dann endlich die schmerzenden Füße hochzulegen.





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